Die Ökodesign Verordnung - ein Schritt in die richtige Richtung

Die Auswirkungen der neuen EU-Ökodesign-Verordnung auf die Textilbranche

Die Textilindustrie steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Sie muss nachhaltiger werden und dabei sind wir alle gefordert! Neben unserer eigenen Verantwortung, bewusst und nachhaltig zu sein , braucht es ein politisches Rahmenwerk für die Industrie. Ein erster Schritt sind die Ökodesign-Verordnungen der EU, die den Rahmen für umweltfreundlichere und energieeffizientere Produktionsprozesse setzen. Um euch zu helfen, besser zu verstehen, was das für die Textilbranche bedeutet, haben wir uns die Ökodesign-Verordnung genauer angeschaut. Erfahrt hier, welche neuen Vorgaben gelten, wie sie die Textilproduktion beeinflussen und welche Chancen sie für die Branche bieten.

Die Ökodesign-Verordnung: Ein Überblick

Die neue EU-Verordnung für das Ökodesign nachhaltiger Produkte (ESPR) wird die europäische Wirtschaft nachhaltig verändern. Mit ihrem Inkrafttreten am 18. Juli 2024 bildet sie einen zentralen Bestandteil des Europäischen Green Deals und zielt darauf ab, eine nachhaltige und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zu schaffen.

Der Fokus liegt dabei nicht nur auf energieverbrauchsrelevanten Produkten wie in der bisherigen Ökodesign-Richtlinie, sondern nahezu alle in der EU verkauften Produkte sind betroffen. Von besonderer Bedeutung ist die Textilbranche, die zu den zwölf prioritären Produktgruppen zählt, für die die Verordnung spezifische Anforderungen festlegt.

Die ESPR bringt 16 neue Ökodesignanforderungen, die über die bisherigen Energiestandards hinausgehen. Dazu gehören Kriterien wie Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Reparierbarkeit, Ressourceneffizienz, Recyclingfähigkeit und der CO2-Fußabdruck. Das Ziel: den ökologischen Fußabdruck eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu minimieren. Für die Textilbranche bedeutet dies, dass sowohl Hersteller als auch Einzelhändler verstärkt darauf achten müssen, wie Textilien hergestellt, verwendet und am Ende ihres Lebenszyklus entsorgt werden.

Was bedeutet das für die Textilbranche?

“Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen die weit verbreitete Praxis, überschüssige Kleidung zu verbrennen oder zu entsorgen, anstatt sie weiterzuverkaufen, zu spenden oder zu recyceln.”

Die Textilbranche wird eine der ersten sein, die sich auf die neuen Anforderungen einstellen muss. Die ESPR legt fest, dass Textilien (einschließlich Bekleidung und Schuhe) zu den zwölf prioritären Produktgruppen gehören, für die spezifische Ökodesign-Anforderungen ausgearbeitet werden sollen:

1. Verbesserte Langlebigkeit und Reparierbarkeit: Textilprodukte müssen zukünftig so gestaltet werden, dass sie langlebiger sind und leichter repariert werden können. Dies könnte beispielsweise durch die Verwendung hochwertiger Materialien, verstärkte Nähte oder austauschbare Komponenten wie Reißverschlüsse erreicht werden.

2. Verbot der Vernichtung unverkaufter Produkte: Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die Vernichtung unverkaufter Kleidung und Schuhe. Ab Sommer 2026 wird die Vernichtung unverkaufter Textilien und Bekleidungszubehör in der EU verboten. Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen die weit verbreitete Praxis, überschüssige Kleidung zu verbrennen oder zu entsorgen, anstatt sie weiterzuverkaufen, zu spenden oder zu recyceln. Für mittelgroße Unternehmen gilt eine Übergangsfrist bis 2030, während kleine und Kleinstunternehmen von diesem Verbot ausgenommen sind.

3. Kreislaufwirtschaft und Recyclingfähigkeit: Die ESPR fordert eine bessere Recyclingfähigkeit von Textilprodukten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte aus Materialien bestehen, die leicht recycelt werden können. Das bedeutet, dass Stoffe und Textilien so gestaltet sein müssen, dass sie ohne großen Aufwand in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt werden können.

4. Verwendung von recycelten Materialien: Ein weiteres Ziel der Verordnung ist die Förderung des Einsatzes von recycelten Materialien. Textilhersteller könnten künftig verpflichtet werden, einen bestimmten Anteil an recycelten Fasern in ihren Produkten zu verwenden, um den Rohstoffverbrauch zu senken und die Ressourceneffizienz zu steigern.

5. Transparenz und Information: Die ESPR führt den sogenannten „Digitalen Produktpass“ ein, der die Transparenz entlang der gesamten Lieferkette erhöhen soll. Der Produktpass soll Informationen über den CO2- und Umweltfußabdruck eines Produkts enthalten und für Verbraucher, Industrie und Behörden zugänglich gemacht werden. Dies könnte das Vertrauen der Verbraucher in nachhaltige Textilien stärken und ihnen helfen, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Herausforderungen und Chancen für die Textilbranche

Die Textilindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, aber auch vor neuen Chancen. Die Dringlichkeit zum Handeln ist unumstritten. (Siehe dazu: Nachhaltigkeit). Die Umstellung auf nachhaltige Produktionsmethoden und die Einhaltung der neuen Ökodesign-Anforderungen erfordert erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, Technologie und Infrastruktur. Insbesondere kleinere Unternehmen könnten Schwierigkeiten haben, die notwendigen Anpassungen in kurzer Zeit umzusetzen.

Dennoch bietet die Verordnung auch enorme Chancen: Das Verbot der Vernichtung von Textilien könnte zudem innovative Geschäftsmodelle wie Textilrecycling-Dienstleistungen fördern. Aber nur Veränderungen können Veränderungen bewirken

Flash Sales bei Neworn

Wir wollen die Lebensdauer der Produkte in allen Phasen des Lebenszyklus verlängern. Dazu zählen auch B-Ware, Samples oder Einzelstücke, die bisher entsorgt wurden, obwohl sie eigentlich noch gut sind. Deshalb bieten wir ab Herbst in unseren neuen Flash Sales B-Ware und Restbestände von tollen Modelabels an. Mit der Umsetzung der ESPR (Ecodesign for Sustainable Products Regulation) möchten wir dazu beitragen, Abfall zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Freut euch also auf tolle Angebote zu super Preisen!

Fazit

Die neue EU-Ökodesign-Verordnung stellt eine bedeutende Weichenstellung für die Textilbranche dar. Die verstärkten Anforderungen an Nachhaltigkeit, Transparenz und Ressourceneffizienz werden die Branche nachhaltig verändern. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, ihre Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Zukunft der Mode ist zirkulär – und die ESPR ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.



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